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Zum Schutz der Igel: Verbot der nächtlichen Inbetriebnahme von Mährobotern im Kreis Viersen

Veröffentlicht am: 09.01.2025

Der Kreis Viersen hat ein Verbot der nächtlichen Inbetriebnahme von Mährobotern erlassen. Das Verbot gilt von einer halben Stunde vor Sonnenuntergang bis eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang. Ausgenommen davon ist die nächtliche Nutzung von Mährobotern auf Dachrasenflächen und hermetisch eingeschlossenen Rasenflächen. Außerdem dürfen Mähroboter, die nachweislich den Kontakt der Scherblätter mit Igeln und anderen kleinen Wirbeltieren verhindern, in der Nacht weiterhin eingesetzt werden.

In Deutschland nimmt der Bestand des Europäischen Igels weiterhin ab. Seit 2020 steht der Igel auf der Roten Liste der Säugetiere. Dies bedeutet, dass die Bestände weiter zurückgehen werden, wenn keine gezielten Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Auch im Kreis Viersen ist die Anzahl der Igel rückläufig. Einer der Gründe dafür ist der Rückgang geeigneter Lebensräume in der freien Landschaft, weil Hecken und Gebüsche fehlen, in denen Igel tagsüber schlafen, ihren Winterschlaf halten und ihre Jungtiere aufziehen können.

Als Ersatzlebensräume dienen den Igeln daher Grün- und Parkanlagen, Friedhöfe und Gärten in städtischen Bereichen. Allerdings werden in Gärten oft Mähroboter vor allem nachts eingesetzt, wenn auch Igel auf Nahrungssuche sind. Für diese stellen die Geräte eine große Gefahrenquelle dar, denn Igel flüchten nicht, wenn sie mit ihnen in Kontakt kommen, sondern rollen sich zusammen. Dadurch erleiden die Tiere oft schwere Schnittverletzungen, die sie lange leiden lassen und schlussendlich zum Tod führen können. Auch wenn Mähroboter teilweise bereits Mechanismen zum Schutz der Igel besitzen, sind diese nicht immer voll ausgereift.

„Mit dem nächtlichen Nutzungsverbot von Mährobotern leistet der Kreis Viersen einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz der Igel sowie anderer Wirbeltiere und Amphibien“, so Petra Muth, Leiterin der Abteilung Natur und Landschaft, Jagd und Fischerei des Kreises Viersen.

Privatpersonen können durch einfache Maßnahmen den Erhalt der Igelpopulation unterstützen, indem sie ihre Gärten igelfreundlich gestalten. In naturnahen Gärten bieten wilde Ecken, Laub- und Reisighaufen, Sträucher und Stauden den Igeln Unterschlupf. Ein nicht zu kurz gemähter Rasen dient als Nahrungsquelle, da dieser Insekten anlockt. Zudem können in Zäunen und Mauern Durchschlüpfe von mindestens 13 mal 13 Zentimetern installiert werden, um den Tieren sichere Wege zu ermöglichen. Flache Wasserschalen und gesicherte Teiche helfen, Unfälle zu vermeiden. Außerdem sollte auf Beleuchtung bei Nacht sowie den Einsatz von Pestiziden verzichtet werden. Abgemagerte Igel können im Garten mit Katzentrockenfutter oder speziellem Igelfutter aufgepäppelt werden.